Die gewindefurchende Schraube für Leichtmetalle
In modernen Produktionsanlagen ist die Ausnutzung von Kosteneinsparungspotenzialen und damit einhergehend die Bauteiloptimierung ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Durch den Wegfall bisher typischer Arbeitsgänge wie Bohren, Gewinde schneiden, Reinigen sowie Optimierungen in den Bereichen Werkzeugbeschaffung, Lagerhaltung und kürzere Taktzeiten können die Gesamtkosten einer Verbindung mit dem Einsatz einer gewindefurchenden Schraube um bis zu 30% reduziert werden. Dadurch wird das „Gewindefurchen in Leichtmetall“, insbesondere bei anspruchsvollen konstruktiven Gegebenheiten, zunehmend an Bedeutung im Markt gewinnen.Um diesen stark gestiegenen technischen Anforderungen für Verschraubungen von höherfesten, thermisch und dynamisch beanspruchten Bauteilen aus Leichtmetall gerecht zu werden, hat EJOT die millionenfach bewährte ALtracs® Schraube technisch optimiert. Ziel dieser Weiterentwicklung war eine selbstfurchende Schraube, die bei der Verschraubung in Leichtmetallwerkstoffen ähnliche Verschraubungsparameter aufweist wie eine herkömmliche metrische 10.9 Maschinenverschraubung. Die EJOT ALtracs® Plus behält so die spezifischen Vorteile der metrischen Kompatibilität bei.
Die metrische Steigung und die spezifische Gewindeflanke der ALtracs® Plus von 33° hinterlässt einen größeren Gewindezahn im „schwächeren“ Mutterngewinde des Leichtmetalls. Diese Geometrie erlaubt eine höhere Belastung jedes einzelnen Gewindeganges – die konstruktive Auslegung dieses Verbindungselementes erreicht damit das Versagenskriterium Schraubenbruch schon bei kürzeren Einschraubtiefen.
Niedrige Eindreh- und hohe Versagensmomente bieten bei Verwendung dieser Schraubengeneration einen großen Korridor zur sicheren Montage mit einfachen, pneumatischen und elektrischen Schraubgeräten. Der kreisrunde Gewindequerschnitt in Kombination mit verschiedenen Einschraubtiefen (1 bis 2,5 x d) ermöglicht damit ein hohes Maß an Flexibilität bei der Auswahl des passenden Verschraubungssystems. Auch der Einsatz anderer, zum Beispiel drehmoment- / drehwinkelgesteuerter Verschraubungsverfahren, ist problemlos möglich. Die gleichmäßige Lastverteilung auf dem kreisrunden Schraubenquerschnitt der ALtracs® Plus begünstigt darüber hinaus einen hohen Erhalt der Montage-Vorspannkraft – auch unter thermischer und dynamischer Belastung.
Die schädigungsarme Verdrängung des Leichtmetallwerkstoffs im Vergleich zu selbstfurchenden Schrauben mit 60° Flankenwinkel ermöglicht bei Verwendung der ALtracs® Plus Schraube ein geringes Furchmoment. Dies wird durch eine konstruktiv optimierte Schraubenspitze erreicht.
Die Gewindeflanken in der Schraubenspitze sind analog der bisherigen ALtracs® Geometrie kleiner im Durchmesser, bei der „Plus“ aber nun bis nach vorn spitzer ausgeformt. Dadurch dringen die ersten Gewindegänge „leichter“ in das zu furchende Mutternmaterial ein. Dies bedingt insbesondere auch einen besseren „Start“ des Gewindefurchens und ein zentriertes Ansetzen beim Verschrauben, selbst in gegossenen Löchern bei handgehaltenen Schraubwerkzeugen. Denn gerade unter ergonomischen Gesichtspunkten spielt bei Handarbeitsplätzen die geringere Andruckkraft, die der Werker bei jeder Verschraubung aufbringen muss, eine große Rolle.
Zusätzliche Sicherheit im Montageprozess bietet die ALtracs® Plus auch aufgrund der Möglichkeit einer mehrfachen Wiederholverschraubung. Wichtig im Servicefall: Aufgrund der metrischen Kompatibilität kann eine metrische Schraube jederzeit in das gefurchte Gewinde eingeschraubt werden.