Randabstände von Bohrschrauben und gewindefurchenden Schrauben
Bohrschrauben-Ratgeber – Teil 4
Randabstände von Bohr- und gewindefurchenden Schrauben
In den vorangegangenen Teilen unseres Bohrschrauben-Ratgebers haben wir uns mit den verschiedenen Arten von Bohrschrauben, den unterschiedlichen Kopfformen und Antriebsarten sowie den Herstellungsverfahren von Borschrauben beschäftigt.Dieser Teil befasst sich nun mit den einzuhaltenden Randabständen beim Einsatz von Bohr- und gewindefurchenden Schrauben in Holz-, Stahl- und Aluminiumbauteilen.
Weniger Versagensfälle durch richtige Randabstände
Bohr- und gewindefurchende Schrauben lassen sich für diverse Anwendungen nutzen. Haupteinsatzbereich ist die Verschraubung von profilierten Stahl- und Aluminiumblechen sowie Sandwichelementen im Dach- und Wandbereich des industriellen Leichtbaus. Als Unterkonstruktionen für die genannten Bauteile finden sich meist dünnwandige, kaltgeformte Bauteile aus Stahl und Aluminium sowie Holzbauteile.Die Ausführung, Anforderungen und Bemessung dieser Anwendungen ist durch Fachregeln, Normen und Zulassungen geregelt. Ein wichtiger Punkt bei der Nutzung von Verbindungsmitteln ist die Einhaltung der nötigen Randabstände in den Bauteilen. Versagensfälle durch Spalten bei Holzbauteilen, sowie Langlöcher und Risse an Blechteilen lassen sich so verhindern.
Wo finde ich Angaben zu den nötigen Randabständen?
Auskunft geben die Normen zur Bemessung der genannten Bauteile. Je nach Art des Werkstoffs kommen hier verschiedene Normen zum Einsatz.Holzbauteile
Angaben zu nötigen Randabständen in Holzbauteilen finden sich beispielsweise in der DIN EN 1995-1-1:2010-12 (Eurocode 5).Zu beachten sind hier verschiedene Parameter, die einen Einfluss auf den nötigen Randabstand haben:
- Faserrichtung des Holzes
- Winkel zwischen Kraft- und Faserrichtung
- Beanspruchter / unbeanspruchter Rand
- Durchmesser der Schraube
- Ausführung mittels vorgebohrter / nicht vorgebohrter Schrauben
Die EJOT Schraubentypen JF sowie JT gelten bei der Berechnung der Randabstände grundsätzlich als vorgebohrt. Ausnahme ist lediglich der Schraubentyp JA, diese Schrauben sind vorzubohren (0,7xd). Berücksichtigt werden müssen demnach nur die Formeln für die Mindestabstände mit Vorbohrung gemäß DIN EN 1995-1-1:2010-12.
Die umfangreichen Tabellen und Darstellungen der DIN EN 1995-1-1:2010-12 machen jedoch schnell deutlich, dass sich der notwendige Randabstand nicht ganz ohne spezielles Wissen in Bezug auf die Holzbaunorm bestimmen lässt.
Bei Fragen zur korrekten Berechnung der notwendigen Randabstände stehen die technischen Ansprechpartner von EJOT gern mit Rat und Tat zur Seite.
Zu beachtende Parameter sind hier lediglich:
Die umfangreichen Tabellen und Darstellungen der DIN EN 1995-1-1:2010-12 machen jedoch schnell deutlich, dass sich der notwendige Randabstand nicht ganz ohne spezielles Wissen in Bezug auf die Holzbaunorm bestimmen lässt.
Bei Fragen zur korrekten Berechnung der notwendigen Randabstände stehen die technischen Ansprechpartner von EJOT gern mit Rat und Tat zur Seite.
Stahl- und Aluminiumbauteile
Einfacher ist die Bestimmung der Randabstände hingegen bei der Verwendung von Stahl- und Aluminiumbauteilen. Die DIN EN 1993-1-3:2010 (Eurocode 3) regelt die Randabstände für dünnwandige Stahlbauteile.Zu beachtende Parameter sind hier lediglich:
- Schraubendurchmesser
- Unterscheidung zwischen beanspruchtem / unbeanspruchtem Rand
- Kraftrichtung
Hilfe bei der Berechnung der korrekten Randabstände bieten ein Schaubild sowie eine Tabelle zur Berechnungsgrundlage, die in der DIN EN 1993-1-3:2010 enthalten sind.
Ähnlich einfach verhält es sich bei dünnwandigen Aluminiumbauteilen. Hier finden sich die Angaben in der DIN EN 1999-1-4:2010:05 (Eurocode 9) zusammengefasst in einer Darstellung.